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Einen ersten Überblick

zu Konzept und Umsetzung bieten:


Anliegen, Perspektiven und Umsetzungsmöglichkeiten
von „Wege erwachsenen Glaubens"

Seit über 14 Jahren werden in Vallendar „Glaubenskurse" für Erwachsene angeboten. - Warum solche Kurse?

Viele Wege, auf denen über Jahrhunderte der Glaube selbstverständlich weitergegeben wurde, erreichen heute nicht mehr ihr Ziel. Wenn man z. B. auf die Erstkommunion schaut, wird schnell klar: Ebenso wichtig wie die Kinder sind deren Eltern und Katecheten. Denn viel hängt davon ab, ob die Kinder tatsächlich Erwachsene als Glaubenszeugen erleben.

Oft sagen Katecheten nach der Erstkommunionvorbereitung, dass sie selbst sehr viel persönlichen Gewinn von der Vorbereitung hatten. Ein Indiz, dass Erwachsene durchaus Bedarf in Sachen Glaube haben?

Auf jeden Fall. Die Katecheten spüren, dass bei der Begleitung der Kinder ihr eigener Glaube gefragt ist. Da dieser nicht selten auf der Kinder- bzw. Jugendstufe stehen geblieben ist, suchen sie nach Hilfen, um auch selbst im Glauben erwachsen zu werden. In unserer Pastoral gibt es aber nur wenig katechetische Angebote, die sich ausdrücklich an Erwachsene richten, unabhängig davon, ob sie Eltern sind oder nicht.

Schon die Tatsache, dass sich Kinder auch in ihrer Glaubensentwicklung stark an Erwachsenen orientieren, zeigt, wie wichtig solche Angebote sind.

Sie sagen, vielfach fehlt ein Glaube, der erwachsenengemäß ist. Was ist „erwachsener Glaube"?

Im Kern ist Glaube Gottvertrauen. Erwachsengemäßer Glaube ist dann das dem Leben und den Erfahrungen eines Erwachsenen entsprechende Vertrauen auf Gott. Jesus hat die Menschen nicht durch Druck oder Faszination an sich gebunden, sondern jeden einzelnen herausgefordert, sich frei für Ihn bzw. für ein von Herzen kommendes Vertrauen zu Ihm zu entscheiden.

Die Praxis der Säuglings- und Kindertaufe verlangt schon von daher, dass den als Kinder Getauften im Erwachsenenalter eine Hinführung zu einem persönlichen Gottesbezug angeboten wird. Denn wir sind gerufen, auf Gottes Ja zu uns eine freie, von Herzen kommende Antwort zu geben - wir sind gerufen, unsererseits Ja zu Ihm zu sagen. Solch ein reifes und persönlich verantwortetes Ja-Wort kann man erst als Erwachsener geben.

Dieses JA ist der Kern des Glaubens. Aus ihm entwickeln sich dann wie aus einem Samenkorn schrittweise die anderen Vollzüge: das Gebet wird persönlicher, die Sakramente werden als Lebensquellen erfahren, der persönliche und gemeinschaftliche Umgang mit der Bibel und die Fähigkeit, über den eigenen Glauben auch zu sprechen, nehmen zu, der Umgang mit den Mitmenschen verändert sich - nach einer Zeit intensiverer Beschäftigung mit dem eigenen Glauben wird man auch wacher für die Nöte der Zeit und seiner Mitmenschen.

Natürlich gibt es solche Entwicklungen auch ohne Glaubenskurs. Aber derartige Glaubenswege haben sich inzwischen als Hilfe zu einem lebendigen und überzeugten Glauben bewährt.

Wie kann denn nun in einer Gemeinde bzw. einer Seelsorgeeinheit mit solch einem Prozess der Glaubenserneuerung und -vertiefung begonnen werden?

Ich erzähle einmal, wie wir dies von Vallendar aus nach dem Pastoralkonzept "Wege erwachsenen Glaubens", das von einem deutsch-schweizerischen Team1 entwickelt wurde, versuchen.

Am Anfang stehen Informationsveranstaltungen, in denen wir dazu ermutigen, Erwachsene neu in den Blick zu nehmen. Die Aufgeschlossenheit für dieses Anliegen hat deutlich zugenommen. Und meist gibt es auch Personen, die stärker interessiert sind. Die laden wir ein, zunächst selbst an einem Glaubenskurs teilzunehmen. Da dies nicht allen in ihrer Nähe möglich ist, führen wir unseren Kurs „Das Feuer neu entfachen" auch regelmäßig als viertägigen „Kompaktkurs" durch.

Viele, die an einem Glaubenskurs teilgenommen haben, möchten den begonnenen Weg fortsetzen und ihre guten Erfahrungen auch bei sich zu Hause einbringen. In den letzten Jahren haben wir dafür alle zur Vorbereitung und Durchführung des Kurses notwendigen Materialien erstellt.

Regelmäßig bieten wir auch einen „Workshop" zur Vorbereitung der Mitarbeiter an.

Welche Zukunftsperspektiven haben Sie für die Glaubenskursarbeit?

Von unserer volkskirchlichen Prägung her verstehen sich immer noch viele einfach aufgrund von Taufe, Erstkommunion, Firmung und Kirchenmitgliedschaft ganz selbstverständlich als Christ. - Diesem Verständnis von Christsein fehlt aber noch ihre innere Mitte und Quelle, die Umkehr zu einem persönlichen Glaubens- u. Vertrauensverhältnis. Ohne dieses Herz des Glaubens werden Sakramente und Kirchenmitgliedschaft nicht wirklich zur Herzenssache.

Wenn Ungetaufte Interesse am Glauben haben, begeben sie sich im sogenannten Katechumenat auf einen Glaubensweg. Wenn diese Taufbewerber dann schrittweise zu einer persönlichen Glaubensbeziehung gelangen, machen sie Erfahrungen, die „normalen", bereits getauften Gemeindemitgliedern leider oft fremd sind. - Sollte es uns nicht am Herzen liegen, dass solche Erfahrungen des Neuaufbruchs und Wachstums im Glauben, wie sie viele Katechumenen machen, allen zugänglich werden, die sich der Kirche verbunden wissen? Ja, ich denke, wir dürfen unseren Gemeindemitgliedern den Weg der Emmausjünger, die Erfahrung einer (erneuerten) persönlichen Beziehung zum lebendigen Gott, nicht vorenthalten.

Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass „Wege erwachsenen Glaubens" genauso selbstverständlich zum Leben einer Gemeinde bzw. Seelsorgeeinheit gehören wie Erstkommunion- und Firmvorbereitung, wie Pfarrgemeinderat und Pfarrfest. Wir brauchen dringend eine elementare Verkündigung, die darauf zielt, den Menschen einen persönlichen Bezug zu Jesus Christus zu vermitteln. Der damit verbundene Prozess ist nicht nur etwas für besonders Interessierte, sondern eigentlich Grundlage aller anderen kirchlichen Aktivitäten und Vollzüge.

Welche Rolle spielt für Sie die Tatsache, dass Sie als Pallottiner Glaubenskurse initiieren? Gibt es pallottinische Impulse für diese Arbeit?

Pallotti spürte in seiner Zeit, dass vieles in der Kirche morsch war und eine Erneuerung und Verlebendigung des Glaubens Not tat. Ein solcher Neuaufbruch kann aber zu allen Zeiten nicht von außen angeordnet werden, sondern nur von innen her geschehen. Pallotti wollte beseelen, nicht befehlen. Bei all dem hatte er die Mitarbeit und das Zusammenwirken aller Getauften, Haupt- wie Ehrenamtlicher, im Blick.

Diese Sichtweise hat zweifellos unseren Vallendarer Stil beeinflusst. So war es mir von Anfang an wichtig, die Glaubenskurse nicht als Einzelkämpfer, sondern zusammen mit anderen anzubieten. Und zwar nicht als eine Bildungsveranstaltung, als eine Art Service für andere, sondern in der Weise, dass das den Kurs tragende Team (ehemaliger Glaubenskursteilnehmer) sich selbst als eine Weg-Gemeinschaft im Glauben versteht, die Interessierte einlädt, an ihrem Glaubens-Weg teilzunehmen.

Jesus selbst vergleicht das Wachsen des Himmelreiches mit einem Sauerteig. Ich glaube, der in unseren Landen notwendige Neuaufbruch wird davon abhängen, ob es uns gelingt, dass möglichst viele „Sauerteig-Gruppen" entstehen, die soviel Glaubenskraft und -freude in sich haben, dass sie mit ihrem Leben auch andere anstecken, inspirieren und erfüllen können.

 

 

1: Zu dem „Internationalen Projektteam Wege erwachsenen Glaubens (IPW) gehören u.a.
Pfr. Klemens Armbruster, (Erzb. Seelsorgeamt Freiburg), Pfarrer Leo Tanner (Schweiz), Prof. P. Dr. Hubert Lenz (Theol. Hochschule Vallendar) -
s. a. www.wege-erwachsenen-glaubens.org

 

Dieses Interview können Sie im PDF-Format herunterladen >> zum Download


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