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Die konkrete Umsetzung durch die Vallendarer Projektstelle

von P. Dr. Hubert Lenz

Mit einem Kreis ehrenamtlicher Mitarbeiter bieten wir seit Jahren in Vallendar und Umgebung „Glaubenskurse" an. Vor drei Jahren haben wir Kurskonzept und Materialien so weiterentwickelt, dass wir Interessierte, die unsere Erfahrungen aufnehmen und bei sich vor Ort zu einem „Glaubenskurs" bzw. Glaubensweg einladen möchten, möglichst gut unterstützen können. Im Folgenden wird beschrieben, wie wir Gemeinden/Seelsorgeeinheiten, die in das von Pfarrer Tanner beschriebene WeG-Konzept und damit in eine missionarisch orientierte Pastoral einsteigen wollen, konkret ermutigen und unterstützen.

Schritte zur Umsetzung von „Wegen erwachsenen Glaubens"

Gute Erfahrungen haben wir damit gemacht, dass zunächst, etwa auf Gemeinde- oder Dekanatsebene, zu einer etwa zweistündigen Informationsveranstaltung über Anliegen und Konzept von „Wege erwachsenen Glaubens" eingeladen wird. Mittels einer Powerpoint-Präsentation (die sich auch auf der zum Werkbuch zu unserem Kurs gehörenden CD befindet) wird zunächst die aktuelle Glaubenssituation beleuchtet. Dabei wird aufgezeigt, dass (und warum) die bisherigen Wege der Glaubensweitergabe heute kaum noch ihr Ziel erreichen und es dringend katechetischer Angebote für Erwachsene bedarf. Anschließend wird der Kurs „Das Feuer neu entfachen" incl. der erprobten Schritte zur Umsetzung als ein mögliches katechetisches Modell vorgestellt. In der Regel fühlt sich ein Großteil der Besucher angesprochen. Und meist sind auch einige bereit, sich näher mit dem Anliegen und der Umsetzung des Konzepts vertraut zu machen.
Dazu gehört, dass die Interessierten - oder wenigstens einige von ihnen - selbst an einem Kurs teilnehmen. Das kann - wenn möglich - in einer benachbarten Gemeinde geschehen. So nehmen z.B. bei unseren sich über 8 Treffen erstreckenden Kursen in Vallendar vermehrt Personen mit dieser Intention teil. Eine andere Möglichkeit bietet der regelmäßig im hiesigen Tagungshaus durchgeführte 4tägige „Kompaktkurs", der vor allem für weiter entfernt wohnende Menschen die Möglichkeit bietet, den geistlichen Prozess des Kurses und dessen wesentliche Elemente kennenzulernen.
Nach unseren Erfahrungen ist es sehr wichtig, dass Dynamik und Weg des Kurses zunächst selbst erfahren werden. Erst danach ist zu schauen, ob und wie weitergemacht wird. Der nächste Schritt wäre, dass sich aus dem Kreis derer, die den Kurs schon kennen (und anderer Interessierter), ein „WeG-Team" bildet. Es ist gut, wenn sich dabei „Haupt- und Ehrenamtliche" gemeinsam auf den Weg machen. Bevor dann erstmals öffentlich zu einem Kurs eingeladen wird, ist es ggf. sinnvoll, dass das entstandene Team den Kurs zunächst unter sich bzw. mit einigen anderen Interessierten und potentiellen künftigen Mitarbeitern durchführt („Wohnzimmerkurs").
Durch ein solch scheinbar langsames, in Wirklichkeit aber organisches Vorgehen und die dabei stattfindende intensivere Auseinandersetzung mit dem eigenen Glaubensleben und -prozess werden die künftigen Mitarbeiter auf ihrem Glaubensweg gestärkt und für ihre Aufgabe vorbereitet. Die längere Vorbereitung gibt insbesondere Ehrenamtlichen Sicherheit und stärkt das Gespür für die Dynamik des Kurses. Vor allem aber wächst in den Teammitgliedern das Verständnis dafür, dass sie das Kursangebot als einen Weg verstehen, den sie zunächst und weiterhin selbst gehen. Die spätere Einladung anderer zum Kurs wird dann auch nicht als ein Angebot (miss)verstanden, dass für andere durchgeführt wird, sondern als Einladung an die Teilnehmer, sich dem von ihnen bereits gegangenen Glaubensweg anzuschließen und an ihrem Beten, ihren Gesprächen, ihrer Suche, ihrer Sehnsucht und ihren Erfahrungen teilzunehmen. Der manchem recht lang erscheinende Vorlauf ist so gesehen bereits ein Teil des dann folgenden Glaubenskurses.

Erneuerung und missionarische Seelsorge beginnt bei uns selbst

Dieser längere Vorlauf erscheint manchem sehr lang. Man möchte endlich etwas tun - gerade auch für Fernstehende, so wird immer wieder gesagt. - Das wollen wir auch. Aber gerade weil uns mittelfristig eine missionarische Seelsorge am Herzen liegt, setzen wir innergemeindlich an. Denn ohne innerkirchliche Erneuerung bleibt missionarische Seelsorge eine Illusion. In ihrem Hirtenbrief zum Weltmissionssonntag 2004 haben dies die Bischöfe sehr anschaulich ausgedrückt. Auf die Frage, was oder wen Menschen, die sich für den Glauben interessieren, in der Kirche vorfinden, heißt es: „Leute, die mit dicken Akten von Sitzung zu Sitzung hasten, die Termin um Termin wahrnehmen und schließlich außer Terminen nichts mehr wahrnehmen, die alles gelernt haben, nur nicht, wie man ein geistlicher Mensch wird und ... bleibt!" - Hier wird ein entscheidender Grund benannt, warum wir als Kirche in unseren Breiten relativ wenig Faszination ausüben. „Der Betrieb läuft, aber ohne Ausstrahlung", heißt es im Hirtenwort, das zugleich betont, dass wir „mit dem Evangelium eine Botschaft (haben), für die es in dieser Welt keine bessere Alternative gibt".
Ebenso wie die Durchführung von Glaubenskursen hängt auch das Ansprechen von Menschen für den Glauben nicht wenig davon ab, wie sehr die Beteiligten auch Glaubenszeugen sind. Deshalb ist zu schauen, dass und wie sich in unseren Gemeinden immer mehr Menschen den letzten Satz des Hirtenbriefs zu eigen machen und mit (mehr) Leben füllen. Ein großer Schritt auf dem Weg dahin ist dann getan, wenn Menschen, die zum Kern einer Gemeinde gehören, erkennen und eingestehen, dass sie in Sachen „lebendiger Glaube" keineswegs schon „fertig" sind, sondern mit anderen Suchenden im selben Boot sitzen. Wer nämlich um sein eigenes Suchen, seine persönliche Sehnsucht und Bedürftigkeit weiß, für den wird die wirklich befreiende Kraft des Evangeliums auch vermehrt zu einem Herzensanliegen, dessen Bedeutung dann auch anderen als persönliche Erfahrung bezeugt werden kann.

Hilfen zur Vorbereitung und Durchführung des Glaubenskurses

Nach erfolgter Team-Vorbereitung wird dann zu einem ersten Kurs eingeladen. Unsererseits bieten wir zur Unterstützung des WeG-Teams neben dem bereits erwähnten „Werkbuch" (in Form einer CD) auch regelmäßig Workshops an. Der Workshop bietet künftigen Mitarbeitern die Möglichkeit, das Gesamtkonzept theologisch zu bedenken, einzelne Kurselemente genauer zu besprechen und deren Umsetzung zu erproben. Da sich aber auf der CD alles findet, was für die Kursvorbereitung und Durchführung nötig ist, kann der Kurs natürlich auch selbständig - ohne „Vallendarer Hilfe" - durchgeführt werden.
Eines können alle genannten Hilfen freilich nicht bieten: die Bereitschaft, sich auf den damit verbundenen Glaubensprozess einzulassen. Dieser Prozess hat gewisse Ähnlichkeiten mit einer Ernährungsumstellung: Mal für einige Zeit zu fasten und abzunehmen gelingt ja meistens. Zu einer nachhaltigen Wirkung kommt es aber erst dann, wenn das Begonnene langfristig fortgeführt und das Gesamtverhalten verändert wird. - Solch eine Ernährungs- bzw. Katechese-Umstellung braucht unsere immer noch stark von der ehemals volkskirchlichen Situation geprägten Pastoral dringend - und die Hoffnung ist begründet, dass sich ähnlich wie bei anderen Ernährungsumstellungen auch hier das Empfinden einer neuen Lebendigkeit und spürbaren Erleichterung einstellt.

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